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Bericht: Massiver Bodenverbrauch in Österreich gefährdet Ernährungssicherheit, Artenvielfalt und Klima

Pressekonferenz Special Report Bodenverbrauch mit Vizekanzler Werner Kogler
Im Bild (von li nach re): Robert Jandl (Institut für Bodenforschung), Univ.Prof. Gernot Stöglehner (BOKU Wien), Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Vizekanzler Werner Kogler und Wissenschafterin Cecilie Folda.  Foto Cajetan Perwein

Im aktuellen "Special Report - Landnutzung und Klimawandel in Österreich" des renommierten "Austrian Panel on Climate Change" (APCC) haben sich 130 Wissenschafter:innen mit dem Bodenverbrauch in Österreich im Zusammenhang mit der Klimakrise auseinandergesetzt. 

Das Ergebnis des Berichts: Die Bodeninanspruchnahme in Österreich ist enorm. Derzeit werden in Österreich täglich 12 Hektar verbraucht, das sind rund 16 Fußballfelder. Die größte jährliche Landnutzungsänderung findet auf Kosten von landwirtschaftlichem Grund durch den Siedlungsbau statt. Bleibt es bei der aktuellen Entwicklung, könnte dies künftig zu erheblichen Schwierigkeiten für die heimische Landwirtschaft und der Sicherstellung der Lebensmittelversorgung mit österreichischen Produkten führen.

Der Bericht wurde am 30. April zusammen mit Leitautor des APCC-Berichts Robert Jandl, Vizekanzler Werner Kogler und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler präsentiert. Die Finanzierung des Berichts erfolgte über den Klima- und Energiefonds.

Vizekanzler Werner Kogler:

"Wenn in Österreich so weiter betoniert wird, dann haben künftige Generationen keinen Quadratmeter fruchtbaren Boden mehr übrig, um Getreide oder Gemüse anzubauen. Wir haben es in der Hand, diese Entwicklung aufzuhalten und eine Wende zum Besseren einzuleiten – mit wirksamem Bodenschutz.
Überdies ist Bodenschutz auch wirksamer Hochwasserschutz, Artenschutz, Klimaschutz und somit schlussendlich Menschenschutz.
Viele Österreicher:innen wünschen sich von Gemeinde- und Länderverantwortliche entsprechende Handlungen und Vorgaben - ähnlich fordern das heute namhafte Klimawissenschaftler:innen. Verlieren wir also keine Zeit: Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um unsere wertvollen Böden zu schützen."

Zersiedelung und landwirtschaftliche Flächen

Die Bodeninanspruchnahme findet an vielen verschiedenen Orten gleichzeitig statt und hat insgesamt eine große Wirkung. Im Fokus des Berichts " Landnutzung und Klimawandel in Österreich" stehen die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen, die örtliche Raumplanung im ländlichen und urbanen Raum, die Zersiedelung und die ökologische und klimatische Bedeutung der österreichischen Wälder.

Produktive Böden in ebenen Tallagen sind wichtig für die Produktion von Lebens-und Futtermitteln, um die unabhängige, selbstständige Versorgung von Österreich zu gewährleisten. Gleichzeitig sind gerade diese Böden für Siedlungs- und Infrastrukturprojekte attraktiv. Klimaregulierende Bodeneigenschaften werden dabei ignoriert.

Die Bodenqualität soll daher als Entscheidungskriterium in der örtlichen Raumplanung, auf Gemeinde- und Länderebene, explizit verankert werden.

Handlungsempfehlungen gegen Bodenfraß

Österreichs Böden bilden die Grundlage für unsere Nahrungsproduktion, sauberes Trinkwasser, Naturräume und Siedlungsentwicklung. Ein maßvoller Umgang mit wertvollen Böden und damit verantwortungsvoller Bodenschutz ist für eine funktionierende Landwirtschaft, für die Abdämpfung der Auswirkungen des Klimawandels und die Erhaltung der Artenvielfalt unerlässlich.

Die Wissenschaftler:innen empfehlen ein Bekenntnis von Ländern und Gemeinden zu einem verantwortlichen Umgang der Ressource Boden als zentrales Element der Raumordnung:

  • Innerstädtische und innerörtliche Verdichtung statt Zersiedlung im Umland
  • Vernetzung von Grünelementen und Grünflächen im urbanen Bereich, auch um mehr Frischluftschneisen zu schaffen
  • Erweiterung der Wirkmächtigkeit der Planungsinstrumente gemäß den jeweiligen Raumordnungsgesetzen der Bundesländer über die Verordnung von entsprechenden Plänen und Programmen.
  • Effizientere Ressourcennutzungen

(30.05.2024)